vor
nicht mal zwei wochen ließ ich im freundeskreis die unbedachte
äußerung fallen, dass ich als inzwischen gut eingelebte
neuberlinerin bei gelegenheit gerne mal hertha ein wenig lokalpatriotistischen
tribut zollen würde. dabei bin ich nicht mal fußballfan.
dieser wunsch landete genau bei den richtigen beiden: zum ersten
mal seit gut zwanzig jahren landete ich gut zehn tage später
in einem fußballstadium. heilge kleinstadtprägung -
so ein spektakel hatte ich nun wirklich nicht erwartet! hertha
verlor zwar gegen rostock 1:3, aber dank des führungstreffers
in der zweiten minute war die stimmung im nahen berliner fanblock
grandios.
dabei stand "grandiose stimmung" nicht wirklich auf
meiner stirn, als ich gegen achtzehn uhr zuhause abgeholt wurde.
direkt im anschluss an einen langen arbeitstag hatte ich nicht
die für mich eigentlich nötige gelegenheit, den inneren
schalter von stress auf spaß zu kippen, und war die erste
halbe stunde die begleiterin der hölle: unentspannt, zickig,
abweisend - und obwohl ich mich dabei stirnrunzelnd beobachtete,
konnte ich nicht damit aufhören. erst, als ich eine deutliche
ansage von meiner begleitung bekam (während die s-bahn sich
langsam und stetig blau-weiß füllte), riss ich mich
endgültig zusammen und alles wurde gut.
und dann? dann war es einfach nur noch purer spaß! und das
an einem dienstagabend - das gönne ich mir bei gelegenheit
gerne wieder. abgesehen von allen schlachten in berlin ist der
nächste feste fußballtermin auf jeden fall das rückspiel
in rostock.
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so
grinst nur ein rostocker beim auswärtssieg in berlin.