nach drei tagen schlaf erwache ich mit nagendem hunger. schnell
bereite ich mir nudeln mit aglio e olio und vertue mich mittelschwer
bei der bemessung der piri piris. es ist mehr als höllenscharf,
aber trotzdem so lecker, dass ich den teller restlos leer schlinge.
ich habe nicht mal zwanzig minuten, bevor mein bauch zu schreien
beginnt... niemals zuvor hatte ich solche schmerzen! ich will
meinen mageninhalt nur noch loswerden, aber mein finger ist nicht
lang genug, um einen anständigen brechreiz auszulösen.
fast weinend rufe ich meine erste instanz in sachen beantwortung
dummer mädchenfragen an. ihr rat: "nimm eine zahnbürste,
und wenn die nicht reicht, eine elektrische wird es richten."
über ihre frage, ob ich etwa niemals zuvor essen bewusst
ausgekotzt hätte, denke ich später nach.
während ich mich noch mit mittelgroßem erfolg quäle,
klingelt mein telefon.höchst erleichtert, diese ekelige prozedur
zu unterbrechen, gehe ich hustend, spuckend und mit tränen
in den augen ran. glücklicheweise ist es ein freund, der
erschüttert fragt, was los ist. "der sommer kommt, ich
versuche meine letzte mahlzeit loszuwerden."
ohne pause beginnt er, mich als hirnlos und unreif zu beschimpfen.
ich fange an zu lachen und bemerke mit großer erleichterung,
dass die schmerzen nachgelassen haben.
wieder mal dazugelernt.
jetzt zu dir, freundin...