ich
erwachte doch nicht in irgendeiner europäischen metropole,
sondern im eigenen bett. mein kopf drehte sich ein wenig, aber
auf nach-party-wehen habe ich mich gar nicht erst eingelassen,
sondern direkt meine schlittschuhe gepackt und bin über die
straße zum kanal geschlittert. die ersten mutigen hatten
sich endlich auf das eis gewagt - und es hält tatsächlich!
zwei stunden zog ich meine erst wackeligen, später aber immer
sicher werdenden bahnen in der sonne. das eis ist übersät
von fluggeschossen, die vom ufer geworfen wurden, um die eisdecke
zu testen. die eingefrorenen fladenbrote waren nicht wirklich
gefährlich, von den zerbrochenen und halb eingefroren flaschen
hielt ich mich dagegen so weit wie möglich fern. ich lernte
meine ersten nachbarn kennen, ein liebenswertes hippiepärchen,
die schön seit einigen jahren hier wohnen. sie erzählten
mir, dass der frühling und sommer in dieser wohngegend so
zauberhaft sei, dass ich vermutlich trotz der lauten nachbarn
hier wohnen bleiben werde. ich lasse mich gern überraschen.
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