-01.04.2006 >>> morgensonne

nach einer viel zu kurzen, viel zu trunkenen nacht war ich vor neun uhr morgens bereits zu einer mission in mitte unterwegs. ich musste ein kleines versprechen einhalten und habe so eine fahrt durch die gerade erwachende stadt genießen können. (s. argumentiert sich die welt schön)

dieser nachmittag ist der weiteren renovierung gewidmet. das schlafzimmer ist endlich fertig und lädt zum ausgiebigen verweilen ein...

auf dem weg vom supermarkt zu meiner wohnung stolperte ich tatsächlich über ein mode-fotoshooting. von meinem balkon aus kann ich dabei zusehen, wie ein dünnes, frierendes mädchen in einem schwarzen cat-suit wieder und wieder über eine brücke laufen muss, und dabei entspannt und fröhlich aussehen soll. ich weiß nicht, ob ich das so gut finde: bisher hielt ich meine wohnung für einen rückzugsort von dieser ominösen modewelt.

ein kurzer kommentar zu dem gestrigen abend: neue freunde finden sich doch nicht so leicht, wie ich gehofft habe. das pärchen, welches ich gestern besuchte, entpuppte sich als äußerst sympathisches psycho-doppel. sie haben die ganze zeit ihre paarprobleme öffentlich vor mir breitgetreten, permanent andeutungen über verletzungen und betrügereien fallen lassen und dabei ganz cool getan. als sie mich über meine beziehungen ausfragen wollten, habe ich mich gar nicht erst darauf eingelassen. eine sehr merkwürdige erfahrung!
das essen und der wein waren hervorragend.
ich sagte ihnen irgendwann, dass mich ihre probleme erstens nichts angehen ("ach quatsch. wir sind da ganz offen.") und zweitens nicht wirklich interessieren, aber das hat sich nicht gestoppt.
wieder was dazu gelernt.

niemals zuvor in meinem leben bin ich mit so offenen augen durch die welt gegangen. ich finde fast alles aufregend neu und sehr, sehr spannend.
hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass ich endlich mal in der sonne wohne? permanent den himmel vor augen habe? jeden winzigen sonnenstrahl bekomme ich direkt ins gesicht präsentiert. abgesehen von meinen wohnungen in sweet california hatte ich diesen luxus noch nie und mein wohlbefinden ist zur zeit ähnlich hoch, wie damals in san diego. nicht schlecht für april in berlin. wo soll das bitte enden? würde ich mich noch wohler fühlen, wäre es hart an der grenze zur blasphemie.

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