nach
einer viel zu kurzen, viel zu trunkenen nacht war ich vor neun
uhr morgens bereits zu einer mission in mitte unterwegs. ich musste
ein kleines versprechen einhalten und habe so eine fahrt durch
die gerade erwachende stadt genießen können. (s. argumentiert
sich die welt schön)
dieser
nachmittag ist der weiteren renovierung gewidmet. das schlafzimmer
ist endlich fertig und lädt zum ausgiebigen verweilen ein...
auf
dem weg vom supermarkt zu meiner wohnung stolperte ich tatsächlich
über ein mode-fotoshooting. von meinem balkon aus kann ich
dabei zusehen, wie ein dünnes, frierendes mädchen in
einem schwarzen cat-suit wieder und wieder über eine brücke
laufen muss, und dabei entspannt und fröhlich aussehen soll.
ich weiß nicht, ob ich das so gut finde: bisher hielt ich
meine wohnung für einen rückzugsort von dieser ominösen
modewelt.
ein
kurzer kommentar zu dem gestrigen abend: neue freunde finden sich
doch nicht so leicht, wie ich gehofft habe. das pärchen,
welches ich gestern besuchte, entpuppte sich als äußerst
sympathisches psycho-doppel. sie haben die ganze zeit ihre paarprobleme
öffentlich vor mir breitgetreten, permanent andeutungen über
verletzungen und betrügereien fallen lassen und dabei ganz
cool getan. als sie mich über meine beziehungen ausfragen
wollten, habe ich mich gar nicht erst darauf eingelassen. eine
sehr merkwürdige erfahrung!
das essen und der wein waren hervorragend.
ich sagte ihnen irgendwann, dass mich ihre probleme erstens nichts
angehen ("ach quatsch. wir sind da ganz offen.") und
zweitens nicht wirklich interessieren, aber das hat sich nicht
gestoppt.
wieder was dazu gelernt.
niemals
zuvor in meinem leben bin ich mit so offenen augen durch die welt
gegangen. ich finde fast alles aufregend neu und sehr, sehr spannend.
hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass ich endlich mal in
der sonne wohne? permanent den himmel vor augen habe? jeden winzigen
sonnenstrahl bekomme ich direkt ins gesicht präsentiert.
abgesehen von meinen wohnungen in sweet california hatte ich diesen
luxus noch nie und mein wohlbefinden ist zur zeit ähnlich
hoch, wie damals in san diego. nicht schlecht für april in
berlin. wo soll das bitte enden? würde ich mich noch wohler
fühlen, wäre es hart an der grenze zur blasphemie.