-31.03.2006 >>> gehirnterror

auf der suche nach einer lösung gegen zu viele gedankenstürme in meinem kopf surfe ich durch das nächtliche www. der gesündeste rat, den ich bisher fand lautet: "verbiete dir laut mit einem bestimmten "STOP!" weiter in diese richtung zu denken." fühlt sich ein wenig an wie homöopathie und funktioniert auch nicht viel anders.
beim dritten versuch klingt mein eigenbefehl nicht mehr ganz überzeugend und ich fange wieder einmal an, mich über mich selbst zu amüsieren. genau an dieser stelle beginnt das tatsächliche problem: ganz bewusst erlebe ich jeden meiner tage, aber manchmal erwische ich mich dabei, wie ich (schon wieder bewusst) einen blick von außerhalb meines körpers auf mich selbst werfe, und mich über das ding vor mir, welches so hocherhobenen hauptes, stolz und wissend in die absolut falsche richtung marschiert, kaputtlache. ist das normal?

während ich noch spielerisch an diesen gedanken festhalte, bricht sich plötzlich etwas bahn, was schon seit ewiger zeit in mir pocht und heraus will. ich habe schon oft versucht, diesen fluss in mir in worte zu fassen, aber was ich schrieb, hatte keine greifbare substanz. diese mal ist es völlig anders: seit tagen manifestiert sich eine geschichte in meinen gedanken. eine storyline entsteht, kapitel bilden sich, formen sich um und verschmelzen zu einem ganzen - das gerüst ist plötzlich fertig! es muss nur noch aufgeschrieben werden... ich greife zu einem bleistift und beginne zu schreiben. der stift ist nicht schnell genug, so dass ich das notebook wieder einschalte - meine finger fliegen über die tastatur, wenn ich sehr langsam denke, kann ich mit den fingern fast mithalten. ich nehme keine rücksicht mehr auf rechtschreibung, das kann später korrigiert werden. wieso habe ich jahrelang mit so viel mühe herausgezwungen, was plötzlich so einfach scheint?
(morgen werde ich kopfschüttelnd dies zeilen lesen, wenn sich wieder einmal jedes wort wehrt...)

viele stunden und sechzehn seiten später. die sonne geht gerade auf. warum kann so etwss nicht geschehen, wenn ich hellwach und ausgeschlafen bin? warum immer in diesen dunklen stunden, wenn sich realität und traum schon langsam beginnen zu vermischen? komische sache.

fröhliches quaken lockt mich zum balkon: der kanal ist endlich eisfrei und zwei erpel balzen eifrig um eine entendame herum. frühling...

allein in dieser riesigen stadt zu sein ist kein reines vergnügen. meinen alten bekanntenkreis meide ich zu zeit so weit wie möglich, einen neuen beginne ich langsam aufzubauen.
heute abend bin ich eingeladen bei p., einer winzigen kollegin, die ich beim ersten kontakt direkt in mein herz geschlossen habe. ihr ging es ähnlich, bevor wir überhaupt ein privates wort gewechselt hatten. glücklicherweise gibt es diese ereignisse noch...
später gehen wir zusammen zur eröffnungsparty des fargos, orlandos neuer sommerlounge. dort treffe ich zwar alle alten bekannten, aber von denen weiß eh noch niemand, was sich alles geändert hat. es sind udos freunde, also soll er es ihnen beizeiten erzählen.

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