auf
der suche nach einer lösung gegen zu viele gedankenstürme
in meinem kopf surfe ich durch das nächtliche www. der gesündeste
rat, den ich bisher fand lautet: "verbiete dir laut mit einem
bestimmten "STOP!" weiter in diese richtung zu denken."
fühlt sich ein wenig an wie homöopathie und funktioniert
auch nicht viel anders.
beim dritten versuch klingt mein eigenbefehl nicht mehr ganz überzeugend
und ich fange wieder einmal an, mich über mich selbst zu
amüsieren. genau an dieser stelle beginnt das tatsächliche
problem: ganz bewusst erlebe ich jeden meiner tage, aber manchmal
erwische ich mich dabei, wie ich (schon wieder bewusst) einen
blick von außerhalb meines körpers auf mich selbst
werfe, und mich über das ding vor mir, welches so hocherhobenen
hauptes, stolz und wissend in die absolut falsche richtung marschiert,
kaputtlache. ist das normal?
während ich noch spielerisch an diesen gedanken festhalte,
bricht sich plötzlich etwas bahn, was schon seit ewiger zeit
in mir pocht und heraus will. ich habe schon oft versucht, diesen
fluss in mir in worte zu fassen, aber was ich schrieb, hatte keine
greifbare substanz. diese mal ist es völlig anders: seit
tagen manifestiert sich eine geschichte in meinen gedanken. eine
storyline entsteht, kapitel bilden sich, formen sich um und verschmelzen
zu einem ganzen - das gerüst ist plötzlich fertig! es
muss nur noch aufgeschrieben werden... ich greife zu einem bleistift
und beginne zu schreiben. der stift ist nicht schnell genug, so
dass ich das notebook wieder einschalte - meine finger fliegen
über die tastatur, wenn ich sehr langsam denke, kann ich
mit den fingern fast mithalten. ich nehme keine rücksicht
mehr auf rechtschreibung, das kann später korrigiert werden.
wieso habe ich jahrelang mit so viel mühe herausgezwungen,
was plötzlich so einfach scheint?
(morgen werde ich kopfschüttelnd dies zeilen lesen, wenn
sich wieder einmal jedes wort wehrt...)
viele
stunden und sechzehn seiten später. die sonne geht gerade
auf. warum kann so etwss nicht geschehen, wenn ich hellwach und
ausgeschlafen bin? warum immer in diesen dunklen stunden, wenn
sich realität und traum schon langsam beginnen zu vermischen?
komische sache.
fröhliches
quaken lockt mich zum balkon: der kanal ist endlich eisfrei und
zwei erpel balzen eifrig um eine entendame herum. frühling...
allein
in dieser riesigen stadt zu sein ist kein reines vergnügen.
meinen alten bekanntenkreis meide ich zu zeit so weit wie möglich,
einen neuen beginne ich langsam aufzubauen.
heute abend bin ich eingeladen bei p., einer winzigen kollegin,
die ich beim ersten kontakt direkt in mein herz geschlossen habe.
ihr ging es ähnlich, bevor wir überhaupt ein privates
wort gewechselt hatten. glücklicherweise gibt es diese ereignisse
noch...
später gehen wir zusammen zur eröffnungsparty des fargos,
orlandos neuer sommerlounge. dort treffe ich zwar alle alten bekannten,
aber von denen weiß eh noch niemand, was sich alles geändert
hat. es sind udos freunde, also soll er es ihnen beizeiten erzählen.