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=== === === MÄDELS UND SPASS=== === === ===
Die meisten Mädchen neigten früher ja oft zu einer Lebhaftigkeit,
dass man kaum verstand, warum sie so lebhaft waren. Heute bleibt
entweder der Blickkontakt aus oder die Mädchen schauen auf
ihre Handys um dem üblichen Klischee nach zu kommen. Ist
es nicht viel schöner wenn jeder anders ist? Warum müssen
so viele Leute versuchen, einen Standard zu entwickeln? Mir
kommt es nur allzu oft vor, als wären wir alle Zombies geworden.
Auch gestern traf ich wieder drei Gesellinnen, bei dem der Unterschied
zwischen Mann und Frau überaus groß zu erkennen ist.
Es gibt übrigens Menschen, Mann und Frau.
Mann und Frau unterscheiden sich durch die gewollte Hervorhebung
ihrer Geschlechtsteile zu einem Menschen. Die Mädchen vor
mir waren unheimlich still, obwohl ich sie ansprach, oh nein,
warten sie lieber Leser... eine sagte, glaube ich, so etwas wie
"Nein". Interessant auf was sich das deutsche/türkische/russische
Vokabular heute begrenzt hat. Die Geschlechtsteile werden größer,
das Vokabular kleiner... so ist das nun einmal in der westlichen
Welt.
=== === === === AHA EIN FREUDENHAUS=== === === ===
Zu der Erkenntnis kam ich, als ein mit Korthose und Winterjacke
umhertaumelnder Mensch auf mich zusteuerte. "Tag auch".
Er sah mich mit großen Augen an und machte Handbewegungen
die der Form eines Geschlechtsteils glichen. Und das so lange,
bis ich verstand, dass er ein Freudenhaus meinte. Ich wich zurück
und zeigte ihm auf freundlichste Art und Weise, dass ich ein Mann
mit Herz war. Ich versuchte ihn auf Englisch anzusprechen - keine
Reaktion. Irgendwann holt er ein Stück Papier aus seiner
kleinen Tasche: Bin Taubstummer - lebe auf der Straße -
bitte um kleine Spende. Ein paar Schritte weiter im Zoologischen
Garten begegnete ich einem Mann, der scheinbar schon den ganzen
Tag vor einem kleinen Restaurant namens "Nordsee" verweilte
und vor sich hinsprach. Bei genauerem hinhören konnte man
englischen Sprachgebrauch feststellen und das er immer und immer
dasselbe sagte. Was genau weiß ich nicht, sei mein Englisch
gerade noch ausreichend - das hörte sich nicht mehr nach
englisch an. Wahrscheinlich steht er heute noch dort, Jacke, Kaffeetasse,
englisch sprechend vorm Nordseerestaurant.
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=== === === DIE WANDERUNG === === === ===
Am Sonntag (letzte letzte letzte l... Woche) bin ich denn mal
losmarschiert, mit meinem Fotoapparat. Eigentlich wollte ich nur
eine katholische Kirche aufsuchen, bin dabei aber an einer Reihe
evangelischer und amerikanischer Kirchen vorbeigetorkelt und anschließend
in eine Bar gekommen. Ersteinmal eine Cola genommen und hingesetzt.
Habe mich mit einem Mann unterhalten und nach der nächsten
Kirche gefragt... da drehte der sich auffällig zu mir um,
blinzelte mir entgegen und meinte mit einem kratzigen Lächeln:
"Junge, hast du ne Ahnung wo du hier gelandet bist? Da hast
du dich aber wirklich an den richtigen Ort verzogen." und
ich (so lustig drauf wie ich immer bin) frage auch noch: "Wie
meinst du das?" und in dem Moment taucht hinter mir eine
in Glitterkleidung, Stöckelschuhen und Boom-Büstenhalter
betakelte Frau auf. Und dann meint er nur noch: "Prostitution,
Drogen, Armut und Dreck." - ich renne was das Zeug hält.
Irgendwann
habe ich endlich von der Ferne einen Kirchturm ausmachen können.
"Ist das hier eine katholische Kirche?" war für
mich schon zur Standardfrage geworden und klang ziemlich lustlos.
"Ja, das ist eine." sagt die Frau neben mir und ich
renne sofort hinein. ENDLICH. Ein paar Minuten später finde
ich mich in einer polnischen Messe wieder. Ich konnte nur spärlich
folgen... nun weiß ich auch was die polnischen Gesangbücher
in der Eingangshalle sollten. Zum Spaß waren die auf jeden
Fall nicht da.
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=== === === DER WAHNSINNIGE VORTEIL === === ===
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Als ich rausgehe, finde mich plötzlich in einem Riesengetümmel
wieder. Einige Reporter stehen um mich herum und weil ich meine
Kamera auf frei Dunst mitgenommen habe halten die Leute mich für
einen Fotografen. Also ausgepackt das Ding "Können sie
mal gucken was da vorne los ist? Vielleicht blockieren ja schon
wieder irgendwelche Idioten den Zug."
Ich nach vorne gerannt, geguckt (Ich konnte ja, hatte eine Kamera)
der Zug ging weiter. Also zurück gerannt und der Frau gesagt
der Zug ginge weiter. "Bleiben sie dran, sie sind doch Fotograf"
- "Nein" murmele ich "nicht wirklich". Mache
mich aber trotzdem an der Schlange entlang und schieße die
besten Fotos des Karnevals der Kulturen. Ja, ich war wirklich
dort und habe in der Masse von Schauspielern, Kameraleuten und
Fotografen gestanden! Geil! Heftig! Nächstes Mal auf der
Piet Collection 4.0 zu sehen.
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=== === === DER HEFTIGE NACHTEIL === === === ===
Schätze das war mal ein Wochenende wie man es in Höxter
nicht erlebt. Stell dir vor die dreckigste Stadt der Welt verwandelt
sich plötzlich in eine Masse von Farben und bunten Darstellern.
Und dann waren da noch die Securityleute. Ich stand als "Fotograf"
ja in der Schneise zwischen den Umzügen und den Zuschauern
und konnte ganz locker nach vorne torkeln im Gegensatz zu welchen
die sich durchbaggern mussten. Die Schneise wird zu eng, die Security
steht vor mir und sagt "Einen Schritt zurück bitte,
der Umzug braucht Platz." und hinter mir steht eine Frau
und schreit "Vorsicht! Hier sind Kinder! Geh bloß einen
Schritt vor!"
Na
toll.
Wo
bitte soll ich da hingehen wenn der eine vor und der andere zurück
schreit? In der Mitte in der ich schon stehe?
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=== === === DER REST DES WOCHENENDES === === === ===
Den Rest des Wochenendes habe ich ein wenig anders verbracht.
Ich sage nur: Zimmer - Bett - schlafen - lesen. Bis mir einfiel
ich sollte doch noch etwas für die PC 4.0 machen. Also fing
ich an ein Adventure zu programmieren das auf dem Buch von Rebecca
N. washburn beruht. Sie hat es letztens erst umbenannt von "The
Lupis Project" in "Seraphim Ascent" (Der Aufstieg
des Seraphim). Typisch Amis, können sich nicht entscheiden...
Also habe ich meine Kaffeemaschine bereit gehalten und Kaffee
gekocht ohne Ende, immer heftigere Puzzle ausgedacht, immer tiefer
in die Atmosphäre hereingekrochen. Nachdem die letzten Bilder
fertig waren, die letzten Videos geschnitten und die letzten Sounds
eingegegeben, wollte ich die ganze Sache rendern. Und was passiert?
Das Programm stürzt ab. Wunderbar. "Zu wenig Arbeitsspeicher!"
Ein halbes Wochenende am programmieren und Bilder malen und dann
wird es nichts :(. Aber ich habe es die letzten Tage hingekriegt.
Immerhin erzählt es in einer kürzeren Fassung den Stoff
von
"Seraphim Ascent".
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=== === === DIE PARKUHR DES GRAUENS === === === ===
Dann war da noch diese Parkuhr, der habe ich 20 Cent gegeben um
parken zu können.
Reaktion: "Bitte werfen sie mehr Geld ein."
Was mache ich? Ich drücke den Rückgabeknopf. Heraus
kommen 10 Cent!? Ich gehe zu K. um 50 Cent von ihm zu borgen.
Ich werfe die 50 Cent ein und...
Reaktion: Die Parkuhr druckt einen Parkschein für drei Tage
und gibt mir 20 Cent zurück. Was ist das für eine Parkuhr?
Arbeitet sie für die Stadt oder für mich? Da sind Sachen
im Spiel die ich nicht verstehe. Ich fasse diese Parkuhr nie wieder
an.
Mal
kurz zu einem Wochenende am 27.05.2005, also das letzte. Da sind
Markus, Dennis, ich, Carolin, Franz, Sebastian, also die gesamte
Lütmarser Truppe zu Godelheimer Teiche
jedaddelt. Und wir haben den Sonnenschein genossen, sind geschwommen,
sind mit lauter Hard Rock Mucke durch die Stadt gepest und haben
gegrillt. Also ein Wochenende das nicht dem Standard entspricht
und supergeil auf mich gewirkt hat. War eine schöne Sache.
Bis wir denn auf den Heiligenberg gingen und gegrillt haben. Ich
war natürlich richtig froh mal wieder ein Bierchen zu schlürfen
und den Rest des Tages zu genießen. Doch die folgenden Minuten
brachten
etwas völlig anderes. Einen echten Horrortrip.
-Als sich Wolken über dem Horizont bilden rufe ich K. an,
weil der ein Handy hat das herausfinden kann wann und wo es anfängt
zu regnen
-K. meint in zehn Minuten fängt der Regen an und es blitzt,
ich spreche mich mit Dennis ab
-Dennis schaut auf die Uhr, ich schaue auf die Uhr
-Die elfte Minute passiert, wir sind zuversichtlich den Abend
doch noch ohne Regen zu überstehen
-Das Unwetter kommt über uns, am Horizont sind die ersten
Blitze zu sehen, wir stehen zu der Zeit unter einem der Bäume
auf dem Heiligenberg
-Johannes Mutter kommt vorgefahren und ruft ihn damit er ins Auto
steigt. Ich überlege mir mit meinem Fahrrad den Berg herunterzufahren
-Ich verabschiede mich und fahre, meine Freunde packen langsam
ihre Sachen zusammen, ich sehe sie nur noch von Fern. Alles an
was ich mich danach nur noch erinnern kann ist, das es regnete,
strömte und blitzte, während ich mit meinem Fahrrad
40-50 km/h einen Berg herunterfahre, in einer engen Schneise voller
Bäume. Pferde rennen an meiner rechten Seite vorbei, es wird
urplötzlich dunkel, zu meiner Linken schlagen Blitze ein,
der Regen peitscht mir ins Gesicht, mein Fahrrad wird immer schneller,
ich habe kein Licht und erkenne spärlich den Weg vor mir
und ich habe immer noch ein ungegessenes Toastbrot in meiner linken
Hand.
Die ganze Fahrt über habe ich nur gedacht: Hoffentlich wird
das Toastbrot nicht nass, verlier
bloß nicht das Toastbrot. Plötzlich klingelt mein Handy
in meinem Rucksack und ich versuche mich
zusammen zu reißen, weil ich das schon habe kommen sehen.
Ich weiß nicht ob du dir vorstellen
kannst wie nervig das Ding ist wenn dieser merkwürdig schrille
Ton erklingt und es dir vorkommt als würdest du von Blitzten
gejagt während Zirkusmusik spielt. Als ich den sicheren Hafen
(Ovenhausen) erreiche ist alles durchgeweicht - nur das Toastbrot
nicht.
Ich verschlang das Toastbrot noch im Regen und telefonierte meine
Mom an um ihr zu sagen das ich Ovenhausen erreicht hatte. Als
ich dann Zuhause ankam fauchte sie mich fast unbeholfen an:
"Warum musst du dein Leben bloß immer so riskieren."
Weil ich mir Sorgen darum mache das meine Freunde nicht heil nach
Hause gekommen sind rufe ich an. Sie stehen immer noch unter dem
Baum.
Ich zu Mom: "Ich muss raus und die holen."
Mom zu mir: "Du hast Hausarrest."
I: "Ich bin 23."
M: "Du hast dein Leben riskiert, warum muss immer soviel
Scheiße passieren wenn du Fahrrad fährst."
I: "Mom, meine Leute stehen da draußen unter einem
Baum auf dem Heiligenberg, es regnet
es blitzt und kein Arsch..."
M: "Nagut..."
Also bin ich in mein Auto gesprungen und habe Stoßgebete
gesetzt. Die mussten einfach so
lange aushalten bis ich dort war. Ein paar Minuten später
bin ich auf dem Heiligenberg und was passiert? Meine Leute stehen
da ganz ruhig und gelassen, haben sich über das Gewitter
sogar
gefreut, weil ist ja mal was besonderes und schmunzeln mich an
als ich Hupe und schreie:
"Macht bloß das ihr reinkommt."
Dann kommt ein lustiges "Jo" zurück, sie springen
ins Auto und wir fahren Heim. Das Gewitter war
eine Minute später vorbei. Nagut, es war übertrieben
von mir dorthin zu fahren, aber ich hatte heftige Bilder vor meinen
Augen auf der Fahrt dorthin. Ich habe schon gedacht wenn ich ankomme
sehe ich nur noch drei verkohlte etwasse unter einem noch verkohlteren
Baum liegen.