die
heutige geheime mission kam völlig überraschend gegen
neun uhr über die abhörsicheren leitungen herein: stop
- überfallt eine cocktailbar - stop - besorgt mindestens
eins komma fünf liter pina colada - stop - diese aktion muss
unter absoluter geheimhaltung erfolgen - stop - und darf - ich
wiederhole - darf keinen cent kosten - stop -
auch wenn es uns nicht in die abendplanung passte: eine mission
ist eine mission.
wir zwängten die schon bettschweren leiber in die spandex-kostüme.
es war zu kalt zum fliegen, also kaperten wir ein automobil vom
straßenrand und fuhren unter einhaltung aller verkehrsregeln
nach friedrichshein (unter dem spandex war kein platz für
dokumente. abgesehen davon besitze ich kein dokument, welches
die fahrerlaubnis von superhelden erklärt). wir parkten den
wagen vor einer geschlossenen bar in der kopernikusstraße
und simulierten eine reifenpanne. hinter der geöffneten kofferraumklappe
schoben wir heimlich die gitter hoch, zwängten uns unter
der tür durch und mischten beim flackernden licht eines streichholzes
schnell das gewünschte getränk. während ich noch
die spuren verwischte, verstaute mein partner in crime schnell
die flaschen, gläser, strohhalme und eiswürfel mehr
oder weniger sorgfältig im wagen. das fahrzeug samt eventueller
spuren versenkten wir in der nähe unserer zentrale im kanal.
mission geglückt!
prost.