-08.09.2008 >>> just bäh

montagmorgen. das klingeln des weckers dringt nur ganz langsam durch die schmerzenden ohren in mein hirn. jeder atemzug ist eine qual. meine stirn ist heiß, der erste hustenanfall treibt mir vor schmerz die tränen in die augen.
no pain, no gain! bete ich mir gebetsmühlenartig vor, während ich meine beine aus dem bett schwinge und zur dusche schwanke. als ich gegen die erste türecke stoße, bin ich schlagartig hellwach.
wenige minuten später sitze ich auf meinem fahrrad, um den reservierten leihwagen abzuholen. die robben&wientjes-station befindet sich direkt neben dem ritter butzke, ein ort, an dem ich schon (viel zu) oft war. offensichtlich nicht oft genung, denn an diesem morgen kann ich ihn nicht finden. mit immer heißer werdendem kopf muss ich an einer bushaltestelle auf den stadtplan schauen, um mich zu orientieren. zumindest bin ich schon mal im richtigen planquadrat. mit leichter verspätung komme ich endlich dort an, und werde von einer studentin mit montagsmorgenlaune mit fragen konfrontiert, die ich aus dem gedächtnis leider nicht beantworten kann:
- buchungsnummer?
- was für ein wagentyp genau wurde reserviert?
seufzend hole ich mein notebook aus der tasche, stelle es auf der theke ab und schalte es ein, kritisch beäugt von blondie-in-charge.
"internetzugang kann ich ihnen nicht geben."
"brauche ich nicht, ich will nur ihre bestätigungsmail lesen, um die buchungsnummer herauszufinden."
grummelnd gibt sie zu, dass sie es auch so herausfinden kann. in diesem moment beginnt die welt zu kippen, und ich kann mich gerade noch an der theke festhalten. meine beine zittern, aber ich stehe.
ich wahre die haltung, bis ich den schlüssel zu dem für uns vorgesehen schlachtschiff übergeben bekommen habe und mein fahrrad auf der ladefläche abgelegt habe. in der fahrerkabine ist mir so heiß, dass ich kaum atmen kann. immerhin fällt mir autofahren leichter als gehen und der fahrtwind kühlt mich auf eine akzeptable betriebstemperatur runter.
ein weg von knapp vier kilometern liegt vor mir. bereits nach wenigen hundert metern habe ich vollständig die orientierung verloren. himmelsrichtung? alexanderplatz?? ich kann nicht einmal mehr sagen, in welcher stadt ich mich befinde. so arbeite ich mich in irgendwie konzentrischen kreisen auf mitte zu. schon anderthalb stunden später erreiche ich mein ziel, parke mit letzter kraft den wagen und kollabiere erst mal ein wenig vor mich hin.
glücklicherweise erkennt mein chef auf den ersten blick, dass ich nicht in allerbester verfassung bin und behandelt mich den gesamten arbeitstag mit großer nachsicht. wir haben ein riesenprogramm vor uns, aber er macht es mir leicht: stumpf ist trumpf für mich heute, und so erledige ich nur arbeiten auf anweisung. um sechzehn uhr ist endlich alles geschafft und ich bin frei. natürlich erst, nachdem ich den wagen zurückgegeben habe.
eine abendliche haarschneidesession, die sich zu einer kleinen party ausweitet, ist noch zu überstehen, aber ich seile mich so schnell es geht ab, und überlasse meine wohnung meinen gästen. ich will mich nur noch ausruhen - und ich schlafe, noch bevor mein kopf mein kissen berührt.

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