wir
verbrachten den gestrigen abend im wedding. die rockband ohne
namen hatte ihren ersten öffentlichen auftritt. spontan tauften
wir die bande von coolen, alten männern "deep impact".
die akustik war grausam, die lautstärke ließ blut aus
ohren fließen, die rowdies waren alle lesbisch - aber die
band hat grandios gespielt.
wir waren erst versucht, den abend zu schwänzen, da wir nicht
bereit waren, für einen auftritt von freunden in einer schlimmen
kaschemme 7,50€ eintritt pro person zu zahlen. unsere alternative
war die pyronale, aber das wetter und das schlechte gewissen ließen
uns letztendlich doch brave fans sein.
mit selbstgedrehten ohrenstöpseln ließ sich die lautstärke
gerade so ertragen. betrinken war problemlos möglich, denn
gin tonixchen & co. waren unschlagbar billig. der betrunkenste
von uns hatte eine rechnung von 9,50€ zu zahlen, und er war
eindeutig nicht mehr in der lage, das obligatorische trunkenheits-indikatoren-testwort
"satellitenschüssel" fehlerfrei auszusprechen.
und dann die eingeborenen... mir fehlen die worte! umgeben von
den monsteroberweiten des grauens kam ich mir zum ersten mal in
meinem leben kleinbrüstig vor. ein gutes gefühl! den
dresscode konnten wir im vorfeld nicht mal erahnen, insofern fielen
wir doch ein wenig auf. wir waren eindeutig viel zu schlicht gekleidet:
keine spitzeneinsätze, die panzer-bhs neckisch durchschimmern
ließen, oder schnürungen, die fahles fleisch quetschten,
kein "team athletic" schriftzug auf shirts in größe
xxl...
vielleicht lockte aber auch das blitzlicht meiner kamera die aufmerksamkeit
auf uns, denn meine freundin und ich versuchten verzweifelt, die
oberweiten der bedienungen zum beweis festzuhalten, aber das glück
war uns nur insofern hold, als dass wir nicht von dreihundert
pfund schweren frauen in hellblauer wurstpellenschnürung
unter haarigen achseln erstickt wurden. beide gleichzeitig, versteht
sich.
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