heute
wurde wieder einmal eine radfahrerin vor meinen augen so böse
getürt (von einem unachtsamen, türöffnenden autoparker
mit gewalt aus dem sattel geholt), dass sie noch nicht wieder
bei bewusstsein war, als endlich der krankenwagen kam. ihre hände
blieben glücklicherweise unverletzt, dafür trug sie
eine klaffende wunde am kinn vom aufprall auf der türkante
davon.
ganz traurig war ich nicht über ihre ohnmacht, denn das letzte
opfer zeterte eine halbe stunde so penetrant, dass ich ihr am
liebsten selbst das licht für eine gewisse zeit ausgeblasen
hätte.
wenn ich an parkenden autos vorbeifahre, habe ich ununterbrochen
einen blick auf eventuelle insassen, um gegebenenfalls bögen
zu schlagen. in der alten schönhauser ist dies nicht immer
möglich, da straßenbahn(schienen), zweite-reihe-parker
und lieferwagen immer irgendwo hindernisse bilden. notfalls nehme
ich zumindest die rechte hand vom lenker, damit sie im fall der
fälle heil bleibt.
in
den letzten wochen häufen sich die unfällke vor meinem
atelierfenster. bei der parkplatzsituation in mitte kann ich aber
auch verstehen, wenn die autofahrer nach stundenlanger suche endlich
aus ihrem fahrzeug rauswollen. ein kurzer schulterblick wäre
trotzdem einfach nur wunderbar.
gruß von einer fast unverletzten berliner radfahrerin.
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