-28.07.2007 >>> planung? mit mir?? verbindlich???

lange vorplanung als solche ist nicht meins. termine und absprachen stehen und fallen im stundentakt mit neuen ideen und informationen. spontaneität steht auf der liste mit eigenschaften, die meine freunde an mir schätzen, bei einigen ganz weit oben, bei anderen allerdings... nun ja.
dieses wochenende war seit vielen, vielen tagen komplett für die familie eingeplant: endlich mal ein ausgiebiger besuch bei meinem patenkind, ein kleiner abstecher zwischendurch mit den eltern zu der geburtstagsparty eines gemeinsamen freundes, gemeinsam früh zurückfahren, patenkind kennenlernen, später dann grillen bei meinen eltern, action-celli in bielefeld knutschen - und dann am sonntag zeitig zurück nach berlin.
...
donnerstagnachmittag bekam ich einen anruf von den beiden geliebten weltreisenden: "hast du heute abend schon was vor? kannst du vergessen. wir feiern heute mit dir abschied in berlin."
und so geschah es. die kleine party war einfach nur wunderbar und endete erst im morgengrauen im club der visionäre. nach einem kurzen erholungsschlaf erwachten wir gemeinsam mit einem der übelsten kater diesen jahres... wir hatten es so gewollt, also nahmen wir es mit soviel humor, wie möglich.

die mittägliche fahrt zum patenkind dauerte aufgrund meines angeschlagenen zustandes doppelt so lange, wie geplant. sechs stunden von berlin nach hannover ohne stau? ich schiebe es mal auf mein gefährt, den firmensuzuki mit den abartig breiten reifen...
mein patenkind bekam ich für zehn minuten zu gesicht. es wurde extra für mich wachgehalten. meine freunde waren bereits partyfertig - und ich hatte eine knappe viertelstunde, um mich in einen einigermaßen präsentabelen zustand zu bringen. da mein magen endlich wieder nahrungszunahme zuließ, ohne zu rebellieren, aß ich für meinen kreislauf auf dem weg zur party schnell ein stück brot.
mit diesem winzigen snack verdab ich mir auf dem allerletzten meter den gesamten appetit auf eines der wunderbarsten grillbuffets aller zeiten. meine freundin dagegen verputzte innerhalb von drei stunden locker ihr eigenes körpergewicht in lamm und shrimps. und eine stunde später noch einmal an desserts...
die party selbst war so unglaublich schön, dass ich keine worte dafür finden mag...
trotzdem suchte ich um halb zwölf brav meine sachen zusammen, da der babysitter nur bis mitteracht gebucht war.
der gastgeber war amüsiert und knallhart: meine freunde durften fahren (kinderbonus), ich wurde abgeklatscht. sie nahmen es ohne widerspruch und mit unendlich viel humor (DANKE!) und versprachen, am nächsten tag irgendwann mit patenkind, meinem gepäck und meinem auto zurückzukommen. ich bin immer noch gerührt.
dann haben wir gefeiert. bis in den hellen tag....









die zweite nacht mit so gut wie keinem schlaf, aber dieses mal wurde dem kater ein schnippchen geschlagen. nach einer viel zu kurzen ruhepause ging es nahtlos weiter: frühstücken, aufräumen, anstoßen, reste grillen, aufräumen, anstoßen, nicht schwächeln, lächeln, noch mal grillen, weiterfeiern.
gegen den frühen nachmittag waren meine akkus endgültig leer. ich konnte nur noch an den "drohenden " besuch bei meinen eltern denken und mich so ruhig, wie möglich halten, um energie zu sammeln.
irgendwie habe ich es dann tatsächlich geschafft, mit einem geradezu obszönen restalkoholpegel ins elternhaus zu fahren, dort für zwei stunden einen einigermaßen guten eindruck ("sonst bist du nicht so lustig, tochter!") zu hinterlassen (mein bruder und seine freundin sahen auf den ersten blick, was los war und haben sich innerlich über mich weggeschmissen), nach bielefeld weiterzucruisen, um dort in den erneuten partyvorbereitungen lachend auf dem sofa zu kollabieren. ich wollte nicht mehr. und ich konnte auch nicht...


als meine freundin im morgengrauen kichernd heimkehrte, funktionierte ich endlich wieder innerhalb der gewohnten parameter. während ihr verdienter kater sich langsam und gewaltig aufbaute, verputzte ich genüsslich den gesamten inhalt ihres kühlschrankes und machte mich auf den langen weg durch den regen zurück nach berlin.
an die familie denkend.
lächelnd.

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