-19.05.2007 >>> mein unterbewusstsein treibt schabernack

nach einem wundervollen start in den tag bin ich beim lesen auf meinem podest im halbschatten eingeschlafen. in meinem traum befinde ich mich in san diego, es ist der letzte tag meines aufenthaltes in meiner geliebten stadt am meer. ich stehe auf einer windumtosten düne, groß wie ein berg, hinter mir ein gigantisches, verlassenes, weißes fabrikgebäude.

ich gehe hinein, durchwandere lange, schmale flure, treppen, die ins unendliche steigen, türen und abzweigungen verschwinden und erscheinen vor meinen augen. überall in nischen hängen schlichte industriespiegel, in die ich nach einigen versuchen nicht mehr hineinschaue, denn sie zeigen mich, wie ich geworden wäre, wenn nicht alle dinge (genetischen möglichkeiten, entscheidungen im leben, etc.) so gelaufen wären, wie sie sind. was ich sehe, erschreckt mich zum teil bis in mark, so dass ich das gebäude schnell wieder verlasse.

draussen ist der wind so stark, dass er mich ohne die möglichkeit von gegenwehr an den rand des kleinen berges treibt. er ist sogar so stark, dass ich mich notgedrungen auf den boden lege, und an kleinen unebenheiten im asphalt festkralle, um nicht fortgetrieben zu werden. dabei drehe ich mich um, schaue an dem jetzt etwas entfernten gebäude hoch und sehe das schon verblasste firmenschild: PARAMOUNT

paramount(ain)? schon klar, geliebtes unterbewusstsein - du hast sie einfach nicht mehr alle! ich muss im schlaf so sehr lachen, dass ich davon erwache. kichernd liege ich auf meinem sicheren podest, habe immer noch die bilder und stimmungen vor augen und will diesen traum nicht verlassen. also tauche ich wieder ein.

ab jetzt entwickelt sich alles bunter und schneller. ich finde das originalkostüm des echten spidermans, was einerseits schon wieder schräg ist, denn spiderman wurde nicht von paramount sondern columbia gedreht, andererseits aber auch nicht schlimm ist, denn in meinem traum benutze ich das bunte bündel stoff lediglich, um andere superhelden, oder auch leicht verwachsene, menschenähnliche kreaturen, anzulocken, die sich mit mir gemeinsam auf die suche nach einer möglichkeit machen, für immer in san diego zu bleiben. ihre vorschläge sind wundervoll und zauberhaft, aber nicht im geringsten für die traumrealität geeignet.

immer wieder ertappe ich mich, wie ich aus den fenstern nach draussen schaue und eigentlich nur sand, sturm und kurze ausblicke auf den endlosen ozean erhasche. einer der superhelden klärt mich auf, dass der blick doch eher unspektakulär sei, was ich durchaus bejahen würde, wenn ich schon länger in seiner position auf einer gigantischen, windumtosten düne in einer zwischenwelt leben würde. dem ist aber nicht so. ich bin doch eher ein zufälliger besucher dieses ortes. ich überlege, ob er meiner argumentation ernsthaft folgen könnte, und schon wieder erwache ich kichernd auf meinem balkon.

noch zwei mal kehre ich zurück in dieses schräge reich, bis mich ein anruf zurück in die realität holt. natürlich nicht ohne umwege. gut drei minuten war ich nicht vollständig in der lage, traum und realität vollständig zu trennen. ich habe es aber versucht.
und lache immer noch.
der anrufer auch.

und ich will noch einmal zurück, um mich vom wind von der klippe pusten zu lassen. hey: es ist ein traum. natürlich kann ich fliegen!

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