montagmittag gegen halb eins verließen mich die letzten
beiden gäste nach einer sehr langen party. in dem moment,
als sich die haustür hinter ihnen schloss, berührten
die ersten regentropfen nach wochen meine loungefenster.
den restlichen tag verbrachte ich damit, meine wohnung in einen
ursprungsähnlichen zustand zurückzubringen, wobei die
tatsache, dass udo am sonntag eine konfettibombe im wohnzimmer
platzen ließ, mich noch einige wochen immer wieder an diese
denkwürdigen tage erinnern wird.
das konfetti hat es bereits durch ganz deutschland geschafft:
kassel und bielefeld meldeten bereits erste sichtungen, stuttgart
und aachen schlafen vermutlich immer noch, werden sich aber auch
noch wundern.
den gesamten dienstag verbrachte ich bei strömendem dauerregen
lesend in meiner lounge.
ich habe ein wunderbares buch geschenkt bekommen - nachtzug nach
lissabon von pascal mercier. eine überraschend große
menge meiner heimlichen gedanken sind in wunderschöner sprache
zu papier gebracht worden.
"In der Intimität sind wir ineinander verschränkt,
und die unsichtbaren Bande sind eine befreiende Fessel. Diese
Verschränkung ist gebieterisch: Sie verlangt Ausschließlichkeit.
Teilen ist verraten. Doch wir mögen, lieben und berühren
nicht nur einen einzigen Menschen. Was tun? Regie führen
über die verschiedenen Intimitäten? Pedantische Buchführung
über Themen, Worte, Gesten? Über gemeinsames Wissen
und Geheimnisse? Es wäre ein lautlos träufelndes Gift."