-14.12.2006 >>> abenteuer

aus noch nicht all zu lange vergangenen zeiten sind noch einige kurzreisen nach stuttgart übrig.
der damalige plan lautete: abflug in die provinz kurz nach feierabend, einchecken in ein kuscheliges hotel, morgens im morgengrauen aus den armen des liebsten lösen, um mit der ersten maschine und einem wohligen lächeln auf den lippen zurück nach berlin zu fliegen.
soweit zur theorie. diese zeiten gehören inzwischen einer anderen, vergangenen welt an. drei flüge bis ende januar sind übrig geblieben. da meine liebsten freunde noch für ein halbes jahr ebenfalls in stuttgart leben, nutze ich diese möglichkeiten nur zu gern für kurzbesuche pünktlich zum abendessen und anschließendem entspannten beisammensein. das nächste mal werden wir dabei allerdings weniger maitais trinken.
dieses mal war es so angenehm, dass raum und zeit am kommenden tag mal wieder ihren stellenwert verloren und wir wohlig lächelnd und durchgefroren von einem ausgedehnten spaziergang erst wieder zuhause ankamen, als ich schon längst auf dem weg zum flughafen hätte sein müssen.
merke für die zukunft: bitte nicht mehr ankunft- mit abflugzeit verwechseln! aus einem neunzehn-euro-all-inclusive-kurzbesuch wird so schnell wesentlich teureres abenteuer. solange die entstehenden probleme allerdings nur materieller natur sind, kann ich damit leben. trotzdem habe ich noch alles versucht, um den gebuchten flug doch noch zu erwischen. mit einem olympiareifen spurt kam ich zehn minuten vor abflug am check-in-an. mein mund war vom rennen so ausgetrocknet, dass ich die gewünschten worte ("berlin?" und "noch möglich?") zu einem "bn'n. nchmgnn?" verstümmelte. man verstand mich trotzdem, aber milde lächelnd winkte das servicepersonal ab. die maschine sei bereits auf dem rollfeld und auch die drei jungen damen, die vor mir schon zu spät waren, durften nicht mehr mit. dann schickten sie mich zum gegenüberliegenden schalter der dba, die für den selben abend noch kapazitäten nach berlin freihatte. ich versuchte, zu buchen.
ohne ausreichend bargeld im portemonnaie, einem geplünderten konto und keiner kreditkarte ein logistisches abenteuer. mit freunden wie den stuttgartern in der hinterhand allerdings eine durchaus lösbare aufgabe. gescheitert sind wir letztendlich daran, dass onlinebuchungen nur bis zu zwei stunden vor abflug möglich sind; die möglichen flüge lagen allerdings alle zu zeitnah.
sie buchten meinen heimflug für den kommenden morgen. als belohnung für meine verpeiltheit erwartete mich ein weiterer schöner abend auf meinem lieblingssofa, viel schmunzeln, und ein sehr, sehr früher start in den nächsten tag.
den heimflug bekam ich locker, musste mir aber noch unwillkommende belehrungen zum thema flüssigkeiten im handgepäck anhören. zum ersten mal wurde mein gepäck durchsucht. gut, dass ich nicht auf der rückreise aus köln war... ;) ich hatte alle bestimmungen erfüllt, zumindest so gut wie. ein auge wurde zugedrückt, ich durfte zurück in den schmuddeligen osten.

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