ich
schreite durch meine tage und beobachte die ganze zeit mit offenen
sinnen. drei- bis viermal pro tag sehe ich etwas, womit ich unzählige
seiten füllen könnte. vor meinem inneren auge ensteht
eine geschichte, die sätze sind fertig ausformuliert, bevor
ich überhaupt zuhause bin.
dann bin ich tatsächlich zuhause, und will nichts anderes,
als mir den tag vom körper zu spülen. leider spüle
ich meist auch die geschichten von mir - und all dieser wunderbare
kram in meinem kopf ist von einer minute zur anderen verschwunden.
ich bin einfach nur noch auf feierabend gepolt und unendlich müde.
was
ist die lösung? ständig ein kleines büchlein mit
mir rumschleppen, in welches ich die impressionen sofort festhalte?
erst schreiben, dann die rituelle waschung? ich werde es nächste
woche testen.
ich
habe ungefähr vierzig dieser kleinen bücher in allen
formen und farben vollgeschrieben hier rumliegen, es funktioniert
nicht zufriedenstellend. es ist zum verzweifeln: ich habe ganze
welten in mir und bekomme sie aus müdigkeit nicht zu "papier"?
was für eine traurige, kleine ausrede.
ts ts ts.