-14.08.2006 >>> montag. schon wieder.

montag... nach zwei wochen regen und relativer kälte scheint heute zum ersten mal wieder die sonne. auf der straße in mitte herrscht uneinigkeit darüber, was die angebrachte kleidung sein sollte: von winterjacken bis zur puren sommerentblößung ist alles dabei.

mein tag begann nicht wirklich gut. aufgrund eines böse schmerzenden halses entschloss ich mich, zuhause zu arbeiten. auf meine nachricht an meinen chef kam folgende antwort: "schlechter zeitpunkt fürs homeoffice, wir sind alle in kopenhagen. jemand muss die praktikanten reinlassen und beschäftigen - und zwar du."

bei meiner hastigen anreise per cruiser (mit einer stunde verspätung) am vermutlich größten fußgängerüberweg berlins, auf dem alexanderplatz, im schatten des fernsehtums, an einer roten ampel verweilen. auf dem mittelstreifen standen vier gutgelaunte, gebräunte polizisten unterschiedlichen alters. während ich noch überlegte, dass dem jüngsten die hosen gar nicht mal schlecht standen, fuhr ich los. die geballte bande staatsgewalt sprang mir in den weg, hielt mich am lenker fest. der älteste begann, mich auf zehenspitzen stehend, mit ständig ansteigender lautstärke anzuschreien: "es ist ja wohl nicht dein ernst, hier seelenruhig über den fußgängerweg zu fahren, während ich hier langgehe! du hast wohl zuviel geld! (bei geld kippte die stimme ganz leicht) das ist eine ordnungswidrigkeit, wie sie im buche steht!" seine adern an stirn und hals begannen bedrohlich anzuschwellen. "wenn du jetzt sofort absteigst, bleibt diese belehrung kostenlos!"
da ich eh nichts mehr sehen konnte, weil mir das blut aus dem geplatzten trommelfell innen an den augen runterlief, stieg ich ab und durfte tatsächlich weiterziehen, ohne geld zahlen zu müssen. zu meiner schande muss ich gestehen, dass ich nicht mal wusste, dass ein gesetz dieser art existiert. ich lerne nie aus... nicht mal montagsmorgens.
mitleidiges gemurmel nahm ich noch beim weiterschieben wahr. die vielen passanten, die sich das schauspiel genüsslich angesehen hatten, waren offensichtlich auf der seite der radfahrerin. es waren wohl keine eltern dabei.

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