-15.07.2005 >>> existenz

es ist wieder soweit: das, was ich habe, ist plötzlich nicht mehr das, was ich will. zu welchem zeitpunkt sich mein wünschen verändert hat, kann ich nicht sagen. eine lange zeit hatte ich genau das, was ich wollte. ich war so glücklich. oder hat sich mein wunsch gar nicht verändert, sondern nur das, was ich habe? momentan ist alles schwierig. ich trudele mitten im nichts: oben, unten, vorn und hinten sind nur noch worte ohne wertigkeit - ich kann meine momentane position in der welt nicht bestimmen.
heute morgen fühlte ich mich so elend, dass ich nur noch den wunsch verspürte, von dieser welt zu verschwinden. pragmatisch, wie ich bin, überlegte ich gerade, dass ein autounfall eine geschickte lösung sei, da ich nicht selbst schuld sein würde. noch während ich darüber nachdachte, überquerte fünfzehn meter vor mir ein kleinwagen die o-straße an einer ausgeschalteten ampel. leider übersah er einen transporter, der ihn mit hoher geschwindigkeit seitlich in die front traf, ihn fast auf die heckklappe stellte und in/auf einen dritten wagen warf. es war nicht mal ein lauter unfall - die energien verpufften irgendwo zwischen airbags und metallschichten. es gab keine offensichtlich verletzten. der unfallverursacher stieg aus und enschuldigte sich mit einem handzeichen - so als ob er unaufmerksam gewesen sei, aber noch rechtzeitig gebremst hatte und sich für die aufregung entschuldigen wollte. vermutlich stand er unter schock. mir war auch nicht mehr danach, durch einen unfall von der bildfläche zu verschwinden. es war sowieso nur der übersteigerte wunsch nach veränderungen irgendeiner art. vielleicht macht mir auch nur das wetter zu schaffen und es ist eigentlich alles in bester ordnung. wie soll ich das beurteilen? ich weiß ja nicht mal, wo oben ist.

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