es
ist wieder soweit: das, was ich habe, ist plötzlich nicht
mehr das, was ich will. zu welchem zeitpunkt sich mein wünschen
verändert hat, kann ich nicht sagen. eine lange zeit hatte
ich genau das, was ich wollte. ich war so glücklich. oder
hat sich mein wunsch gar nicht verändert, sondern nur das,
was ich habe? momentan ist alles schwierig. ich trudele mitten
im nichts: oben, unten, vorn und hinten sind nur noch worte ohne
wertigkeit - ich kann meine momentane position in der welt nicht
bestimmen.
heute morgen fühlte ich mich so elend, dass ich nur noch
den wunsch verspürte, von dieser welt zu verschwinden. pragmatisch,
wie ich bin, überlegte ich gerade, dass ein autounfall eine
geschickte lösung sei, da ich nicht selbst schuld sein würde.
noch während ich darüber nachdachte, überquerte
fünfzehn meter vor mir ein kleinwagen die o-straße
an einer ausgeschalteten ampel. leider übersah er einen transporter,
der ihn mit hoher geschwindigkeit seitlich in die front traf,
ihn fast auf die heckklappe stellte und in/auf einen dritten wagen
warf. es war nicht mal ein lauter unfall - die energien verpufften
irgendwo zwischen airbags und metallschichten. es gab keine offensichtlich
verletzten. der unfallverursacher stieg aus und enschuldigte sich
mit einem handzeichen - so als ob er unaufmerksam gewesen sei,
aber noch rechtzeitig gebremst hatte und sich für die aufregung
entschuldigen wollte. vermutlich stand er unter schock. mir war
auch nicht mehr danach, durch einen unfall von der bildfläche
zu verschwinden. es war sowieso nur der übersteigerte wunsch
nach veränderungen irgendeiner art. vielleicht macht mir
auch nur das wetter zu schaffen und es ist eigentlich alles in
bester ordnung. wie soll ich das beurteilen? ich weiß ja
nicht mal, wo oben ist.