immer
auf die innere stimme hören. immer! auch bei den kleinigkeiten
des lebens... für das kommende wochenende habe ich mir eine
kleine gummi-yacht zugelegt. vvonne und ich werden auf der spree
dümpelnd unsere sonnigen nachmittage verbringen. im paket
war zwar eine fußpumpe vorhanden, aber schließlich
bin ich nicht umsonst mit einem netten lächeln gesegnet.
auf dem weg zu meiner stammtankstelle sah ich aus dem augenwinkel
eine andere aral-station, also fuhr ich kurzerhand dorthin. meine
innere stimme meldete sich leise mit zweifelndem tonfall, aber
ich überhörte sie locker, wie so oft.
ich schleppte das gummimonster zu der offenen werkstatt. davor
stand ein zwei-meter-hüne mit langen, dunklen locken, der
gerade in ein gespräch mit einem kunden/freund/dealer? verwickelt
war, während drei mitarbeiter mit offenem mund um die beiden
herum standen. höflich wartete ich auf eine gesprächspause.
die kam auch umgehend und der hüne drehte sich zu mir um.
mit ebenfalls halboffenem mund starrte er an mir vorbei. vielleicht
schielte er auch, aus meiner froschperspektive konnte ich es nicht
eindeutig sagen.
"habt
ihr ein bisschen luft für meine yacht?" fragte ich freundlich,
zur sicherheit meinen rücken durchdrückend.
er starrte mir mit leerem gesicht auf die möpse und deutet
stumm zu den zapsäulen. ich machte einen rundrücken
und deutete stumm auf die gigantischen öffnungen im gummi.
er starrte weiter auf mich, genau wie seine drei kollegen.
"ich sehe schon, ihr habt keine lust." mit diesen worten
rollte ich die yacht zusammen und drehte ab.
"wir haben einfach zu viel zu tun." der erste vollständige
satz und dann sowas? leicht irritiert machte ich mich davon. der
hüne versuchte noch, sich in den weg zu stellen. mir war
es egal, ob er es sich anders überlegt hatte - das freundlich
service-team meiner stammtankstelle wartete.
dort angekommen erwartete mich bester service trotz horden von
kunden und ein freundliches winken zum abschied, nachdem man mir
die yacht voll aufgepumpt im kombi vertaut hatte.
das wochenende kann kommen.