-22.01.2006 >>> diamanten statt rosenblätter

gegen acht uhr erwachte ich ausgeschlafen und ausgeprochen gut gelaunt. die sonne ging soeben blutrot auf. mein atem gefror an der innenseite der scheibe: die russische kälte ist tatsächlich da! ich verkroch mich zurück in die warmen decken.
später: eingepackt in zwei jacken, rentiersocken in dicken schuhen, einem drei meter langen schal und gefütterten handschuhen machte ich mich auf den weg zum freischwimmer, um genüsslich auf dem wasser vor dem kamin meinen spiegel zu lesen. ich wählte den etwas längeren weg am kanal entlang. vom zugefrorenen kanal bekam ich nicht viel mit, weil ich jeden einzelnen schritt auf dem dick vereisten boden beobachten musste, um mir nicht den steiß zu prellen. mein weg war übersät von funkenden, glitzernden diamanten - es strahlte nahezu überirdisch um mich herum... eine dritte jacke hätte trotzdem nicht geschadet. im freischwimmer hielt ich mich fast zwei stunden auf, trank einen milchkaffe mit doppeltem espresso, aß den größten bagel der welt, lauschte heimlich der gruppe franzosen, die sich mit in meine sofaecke vor dem feuer gesellten und wäre vor wohlbehagen am liebsten an ort und stelle eingeschlafen, aber die espressi ließen mich nicht...
das podest auf dem balkon ist hergerichtet, ich werde den rest des nachmittages in der sonne verbringen. schlafend, falls die wirkung des kaffees irgendwann mal nachlässt.

-einen eintrag vor
 
-einen eintrag zurück