ich
versuche endlich, ENDLICH zur ruhe zu kommen - keine chance. sobald
ich die augen schließe, tobt meine fantasie so dermaßen
los, dass ich fast rotiere. schlaf ist weiter entfernt als stuttgart.
also stehe ich wieder auf, sage mir: "es ist nacht in berlin.
nutz es einfach.", ziehe ich mich schnell an, schwinge mich
auf mein schönes fahrrad und fahre "kurz an die spree"
um müde zu werden. auf dem weg dorthin sprechen mich drei
lachende däninnen auf mein fahrrrad an. das gespräch
entwickelt sich witzig und angenehm und als sie mich einladen,
noch etwas mit ihnen zu trinken, willige ich ein. warum auch nicht?
es ist noch nicht wirklich spät für einen freitag, ich
habe definitiv nichts besseres vor und mit drei betrunkenen däninnen
durch die nacht zu ziehen, verspricht mehr spaß, als der
zwölfte vergebliche versuch, einzuschlafen.
alles entwickelt sich sehr, sehr witzig, bis auf die tatsache,
dass sie von komischen typen begleitet werden. typen vom film.
einer von ihnen ist höchstens fünfundzwanzig, muss dringend
zum friseur, baggert mich böse an und ist relativ schnell
sauer, weil ich seinen namen nicht aus kinoabspännen kenne.
ich bereite mich bereits auf meinen heimweg vor. irgendwann sagt
er, dass er mich gern kurz küssen würde. ich sage nein
und ziehe leicht angewidert eine augenbraue hoch - und dieser
kerl schleudert mir eine üble beleidigung ins gesicht. ohne
ein wort zu verlieren, stehe ich auf, verabschiede mich von den
drei geschockten däninnen und schwinge mich auf mein rad,
um nach hause zu fahren. wenige meter weiter treffe ich extrem
sauer auf der letzten brücke vor meiner wohnung zufällig
auf udo und einen freund, die das bunte partytreiben um uns herum
beobachten.
udo guckt mich nur ganz kurz an und fragt, was los ist. ich winke
erst ab, erzähle dann aber doch, was geschehen war.
die
nächsten zehn minuten vergingen wie in einem lässigen
roadmovie, ein arsch vom film hat ein blaues auge, die namen im
abspann kennt ihr.