einer
cooler tag geht zuende. er startete früh mit einem sonnigen
ausflug per rad in die mindener innenstadt, um genüßlich
mit meiner ma zu frühstücken. wir landeten in einer
kleinen espressobar auf halber höhe der martinitreppe, wo
ich prompt einen teil meiner alten partygang traf. ein witziges
wiedersehen!
der rest des tages verging mit einem mittagsschlaf im sonnigen
garten, einem kleinen abstecher nach bückurg, um schmutzigen,
schwitzenden freunden beim fußballspielen zuzusehen und
ihnen eine grillwurst zu entwenden. mit meiner ma fuhr ich später
nach porta, um an einem weiteren, entspannten familientreffen
teilzunehmen. noch leicht geschwächt von der vergangangenen
nacht fand der abend ein frühes ende. ich fand mich kurze
zeit später ein weiteres mal in bückeburg auf einer
wilden party wieder, auf der ich zu viele alte bekannte traf.
einer von ihnen erzählte mir mit schätzungsweise zwei
promille drei mal ausgiebig, wie schlecht die welt zu ihm sei
und was für pläne er habe und warum es vermutlich wieder
nicht klappen würde - bis ich ihn nett aber bestimmt unterbrach
und fragte, warum er mich ostern auf einer party stundenlang vollheulen
würde. er schaute mich erschrocken an und lachte verlegen,
dann fing er wieder an - vermutlich dachte er, ich mache witze.
"ich bin zu alt, um mir bei meinem einzigen abend bei meinen
freunden im jahr dein gejammer in einer endlosschleife anzuhören.
ein mal reicht."
"seit wann bist du so eine großstadtbitch?" fragte
er völlig irritiert, danach habe ich ihn nicht mehr gesehen.
wie
vorgenommen war ich bereits gegen zwei uhr morgens daheim. ich
gestehe: die heimfahrt war etwas schräg, da ich offensichtlich
der einzige autofahrer im gesamten mindener universum war. es
war niemand auf der straße unterwegs, nicht mal polizeistreifen,
lediglich ein paar sehr betrunkene fahrradfahrer schlingerten
nahe der party in meinen fahrweg. im radio verlas der gelangweilteste
nachrichtensprecher aller zeiten unaufregende neuigkeiten, bis
ich vor lachen fast eine laterne rammte, die alten schleichwege
fand ich nicht mehr, so dass ich vermutlich die doppelte strecke
gefahren bin. es gibt schlimmeres.
die
familienfeier in bremen war etwas steifer, als erwartet, aber
auch viel erfreulicher, als ich gehofft hatte. mein lang nicht
gesehener (20 jahre?) cousin lutz entpuppte sich als sehr witziger
und charmanter gesprächspartner, so dass wir uns gegenseitig
durch das fünf stunden dauernde, hervorragende sechs-gänge-menue
retten konnten. diese erfreuliche verwandschaft wir in kürze
in hamburg besucht.
inzwischen
sitze ich wieder im ice. mit leichter verspätung werde ich
in hoffentlich zweieinhalb stunden berlin erreichen. der kleine
abstand zu der stadt hat mir sehr gut getan... meine familie hat
mich die letzten vierzig stunden liebevollst umsorgt. ein wenig
hatte ich es nötig, obwohl ich es am donnerstag noch abgestritten
hätte.