-16.04.2006 >>> großstadtbitch?

einer cooler tag geht zuende. er startete früh mit einem sonnigen ausflug per rad in die mindener innenstadt, um genüßlich mit meiner ma zu frühstücken. wir landeten in einer kleinen espressobar auf halber höhe der martinitreppe, wo ich prompt einen teil meiner alten partygang traf. ein witziges wiedersehen!
der rest des tages verging mit einem mittagsschlaf im sonnigen garten, einem kleinen abstecher nach bückurg, um schmutzigen, schwitzenden freunden beim fußballspielen zuzusehen und ihnen eine grillwurst zu entwenden. mit meiner ma fuhr ich später nach porta, um an einem weiteren, entspannten familientreffen teilzunehmen. noch leicht geschwächt von der vergangangenen nacht fand der abend ein frühes ende. ich fand mich kurze zeit später ein weiteres mal in bückeburg auf einer wilden party wieder, auf der ich zu viele alte bekannte traf. einer von ihnen erzählte mir mit schätzungsweise zwei promille drei mal ausgiebig, wie schlecht die welt zu ihm sei und was für pläne er habe und warum es vermutlich wieder nicht klappen würde - bis ich ihn nett aber bestimmt unterbrach und fragte, warum er mich ostern auf einer party stundenlang vollheulen würde. er schaute mich erschrocken an und lachte verlegen, dann fing er wieder an - vermutlich dachte er, ich mache witze. "ich bin zu alt, um mir bei meinem einzigen abend bei meinen freunden im jahr dein gejammer in einer endlosschleife anzuhören. ein mal reicht."
"seit wann bist du so eine großstadtbitch?" fragte er völlig irritiert, danach habe ich ihn nicht mehr gesehen.

wie vorgenommen war ich bereits gegen zwei uhr morgens daheim. ich gestehe: die heimfahrt war etwas schräg, da ich offensichtlich der einzige autofahrer im gesamten mindener universum war. es war niemand auf der straße unterwegs, nicht mal polizeistreifen, lediglich ein paar sehr betrunkene fahrradfahrer schlingerten nahe der party in meinen fahrweg. im radio verlas der gelangweilteste nachrichtensprecher aller zeiten unaufregende neuigkeiten, bis ich vor lachen fast eine laterne rammte, die alten schleichwege fand ich nicht mehr, so dass ich vermutlich die doppelte strecke gefahren bin. es gibt schlimmeres.

die familienfeier in bremen war etwas steifer, als erwartet, aber auch viel erfreulicher, als ich gehofft hatte. mein lang nicht gesehener (20 jahre?) cousin lutz entpuppte sich als sehr witziger und charmanter gesprächspartner, so dass wir uns gegenseitig durch das fünf stunden dauernde, hervorragende sechs-gänge-menue retten konnten. diese erfreuliche verwandschaft wir in kürze in hamburg besucht.

inzwischen sitze ich wieder im ice. mit leichter verspätung werde ich in hoffentlich zweieinhalb stunden berlin erreichen. der kleine abstand zu der stadt hat mir sehr gut getan... meine familie hat mich die letzten vierzig stunden liebevollst umsorgt. ein wenig hatte ich es nötig, obwohl ich es am donnerstag noch abgestritten hätte.

-einen eintrag vor
 
-einen eintrag zurück

 

: