kurz
vor acht klopfte es an der seitentür des luxomaten. in erwartung
eines vollbeladenen o. öffnete ich und herein schob sich
erst eine üble bierfahne, dann drückte mich ein schmuddeliger,
angetrunkener, stinksaurer typ in den laden. "ist o. da?"
ich verneinte. "ich will endlich meine kunst zurück
und ich nehme sie jetzt mit. gib mir ne leiter!"
ich schaute ihn nur an. "du kannst hoffentlich verstehen,
dass ich dir jetzt und hier gar nichts gebe. ich kenne dich nicht,
du bist betrunken, du dringst hier einfach ein. komm in einer
stunde wieder, dann hast du einen anderen ansprechpartner."
nach ein paar lallenden erklärungsversuchen und der beteuerung,
dass die sache nichts mit mir zu tun hätte ging er wieder.
über die schulter brüllte er mir noch zu, dass er später
wiederkommen würde. wenn o. ihn nicht anruft, würde
er starke freunde mitbringen, die dann alles aus dem laden mitnehmen
würden, was sie tragen können.
o. kam ein paar minuten später und bevor ich ihm noch etwas
sagen konnte, war der betrunkene kerl wieder da. begleitet von
einer kleinen, muskelbepackten glatze, die ebenso blau war und
gleich auf uns losging. "los, du arsch. gib uns die sachen
von andré, oder du kannst was erleben!"
o. blieb ruhig, während die beiden immer saurer wurden, und
schließlich anfingen o. zu schubsen und eigenmächtig
dinge von der decke zu reißen.
andré rief den bullterrier zurück: "nicht anfassen!
sonst gibt es gleich wieder eine anzeige!"
der bully stieg auf einen wackeligen barhocker, rupfte gefährlich
schwankend eine gigantische discokugel von der decke und fiel
unter wutgeheul zwischen die bestuhlung. als er wieder vom boden
hochkam, war sein wutpegel ins unermeßliche gestiegen und
er ging wieder auf o. los.
ich hatte inzwischen mehr als genug von dieser traurigen vorstellung
, rief die polizei und innerhalb von 10 minuten war der spuk vorbei.
es stellte sich mir allerdings eine frage: von
welcher kunst sprach dieser typ die ganze zeit? die discokugel
kann er kaum gemeint haben.