die
allerbesten wünsche gehen hiermit an meine lieblingsverwandte
pe in ihrem wohlverdienten wellnessurlaub! ich freue mich auf
euch.
nachdem ich mich gestern auf einen ruhigen abend eingerichtet
hatte, geschah mal wieder das unvermeidliche: erst hatte ich ein
spannendes gespräch über amerika und prompt kamen zwei
amis aus brooklyn, ny, in die bar marschiert. dann riss ich unvorsichtigerweise
einen witz über busladungen von gästen, die pünktlich
um halb elf den laden stürmen, und die tür öffnete
und öffnete und öffnete sich und herein spazierten 25
junge leute, mitglieder eines internationalen studentenclubs hier
in berlin. um zwei uhr verließ ich mit dicken trinkgeldern
und einem zufriedenen grinsen zusammen mit den letzten vier gästen
den luxo.
der erste teil der nacht begann mit einem alptraum allererster
güte: ich arbeitete in santo domingo in einer bar. die bevölkerung
lehnte sich gegen den staat auf und es kam zu einer blutigen revolution.
ich, als ausländerin, wurde verfolgt, geschlagen, verschleppt
und schlimmeres. die revoluzzer dachten, ich wäre in besitz
von informationen, gespeichert auf einer art kreditkarte, die
der schlüssel zu allen reichtümern ihres staates war.
ich besaß sie tatsächlich, konnte sie aber vor ihnen
verbergen. ihre vergebliche suche nach diesem stück plastik
hat mich vor einem blutigen tod bewahrt. in meinem traum dauerte
alles mehrere tage, in denen ich alles, bis auf mein leben, verlor.
durch zufall gelangte ich in den besitz meines handys zurück,
was mich unerklärlicherweise so glücklich machte, wie
selten etwas in meinen träumen. ich konnte zuhause anrufen
und reiste mit hilfe der deutschen botschaft (ein rauchender trümmerhaufen)
zurück nach berlin. dort angekommen traf ich auf orlando,
der mich fragte, ob ich abends im luxo arbeiten würde. ich
erzählte von meinen erlebnissen und er schaute mich schräg
von der seite an: "du warst gerade mal einen tag weg!"
ich konnte ihn nur noch anschauen und lachend zuammenbrechen.
ich lachte so sehr, dass ich davon erwachte.
aber die nacht war noch nicht vorüber, und so wurde ich heute
morgen mit einem urlaubstraum der feinsten art getröstet:
portugal, strahlend blauer himmel, noch blauereres meer, donnernde
brandung, laue brisen und ein schuhdesigner, der sich meiner winzigen
füße annahm. was will ich mehr?