ohne
mein lieblings-stadtmagazin zitty
würden viele veranstaltungen einfach an mir vorübergehen.
in den letzten monaten war es oft lediglich eine messlatte für
all die dinge, die in dieser stadt passieren, die ich nicht
erlebt habe.
was soll ich sagen? der frühling steht in den startlöchern,
ich bin hungrig nach kunst und kultur und gestern war ich in einer
ausstellung, die an (nicht vorhandener) größe und inhalt
ihresgleichen suchen muss: möma - mösenmonat märz,
präsentiert von sexclusivitäten
& freudenfluss network e.v. im atelier c9 in der grünberger
str. 73 in friedrichshain.
auf dem weg dorthin traf ich noch auf liebe bekannte, die sich spontan
anschlossen. niemals zuvor wurde mir so deutlich bewusst, dass mein
lieber freund hd.m schwul ist, aber sein grünes gesicht nach
der hälfte der ausstellung sprach deutlichste bände: die
dargestellten dinge waren nicht ...seins. eigentlich hätte
ich den wodka zahlen sollen, den er direkt nach dem herausstolpern
trinken musste, aber ich habe noch zu sehr gelacht, um über
so etwas nachzudenken.
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ich habe über ganz andere dinge nachgedacht: zum beispiel über
die frage, warum nur naturmuschis (geplatzte igel, zitat f.r.) fotografiert
wurden. oder ob es tatsächlich notwendig ist, weiblichen geschlechtsorganen
beim ejakulieren auffangschalen vorzuhalten (was passiert dann mit
den flüssigkeiten??) und dies auch noch in unglaublicher nahaufnahme
zu filmen...
die frage wurde dann aber schnell beantwortet, denn wir sind mitten
in der pause eines workshops in die ausstellung geplatzt: mösen-massage
nach annie sprinkle - mit sexpertin dr. laura méritt und
tantra-masseurin amaliah kah. bitte decken, matten, handtücher
und gleitgel mitbringen; 40€ teilnahmegebühr.
nachdem ich dies erfahren hatte, konnte ich auch die überaus
gelöste stimmung unter den anwesenden damen einordnen.
hd.m: "wenn ich auf einer der matten ausgerutscht wäre,
hätte ich mich sofort übergeben."
die ausstellung selbst war eigentlich ganz interessant: von handgenähten
muschis (putzig) über körperabdrücke inklusive ejakulat,
nahaufnahmen, handbemalten knetgummimodellen und den besagten videoaufnahmen
war ein spektrum abgedeckt, welches nur auf den ersten blick einseitig
war.
die fotos selbst fand ich persönlich zu detailliert und zu
lieblos in ihrer art der darstellung. ganz sicher lassen sich intimste
nahaufnahmen auch künstlerischer darstellen. die knallharte,
gespreizte gynokologensicht war mir zu ...real. immerhin regte die
ausstellung zu nicht enden wollenden diskussionen an.
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(zum
vergrößern bitte anklicken)
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