-04.03.2007 >>> mömo (fsk 18)

ohne mein lieblings-stadtmagazin zitty würden viele veranstaltungen einfach an mir vorübergehen. in den letzten monaten war es oft lediglich eine messlatte für all die dinge, die in dieser stadt passieren, die ich nicht erlebt habe.
was soll ich sagen? der frühling steht in den startlöchern, ich bin hungrig nach kunst und kultur und gestern war ich in einer ausstellung, die an (nicht vorhandener) größe und inhalt ihresgleichen suchen muss: möma - mösenmonat märz, präsentiert von sexclusivitäten & freudenfluss network e.v. im atelier c9 in der grünberger str. 73 in friedrichshain.
auf dem weg dorthin traf ich noch auf liebe bekannte, die sich spontan anschlossen. niemals zuvor wurde mir so deutlich bewusst, dass mein lieber freund hd.m schwul ist, aber sein grünes gesicht nach der hälfte der ausstellung sprach deutlichste bände: die dargestellten dinge waren nicht ...seins. eigentlich hätte ich den wodka zahlen sollen, den er direkt nach dem herausstolpern trinken musste, aber ich habe noch zu sehr gelacht, um über so etwas nachzudenken.


ich habe über ganz andere dinge nachgedacht: zum beispiel über die frage, warum nur naturmuschis (geplatzte igel, zitat f.r.) fotografiert wurden. oder ob es tatsächlich notwendig ist, weiblichen geschlechtsorganen beim ejakulieren auffangschalen vorzuhalten (was passiert dann mit den flüssigkeiten??) und dies auch noch in unglaublicher nahaufnahme zu filmen...
die frage wurde dann aber schnell beantwortet, denn wir sind mitten in der pause eines workshops in die ausstellung geplatzt: mösen-massage nach annie sprinkle - mit sexpertin dr. laura méritt und tantra-masseurin amaliah kah. bitte decken, matten, handtücher und gleitgel mitbringen; 40€ teilnahmegebühr.
nachdem ich dies erfahren hatte, konnte ich auch die überaus gelöste stimmung unter den anwesenden damen einordnen.
hd.m: "wenn ich auf einer der matten ausgerutscht wäre, hätte ich mich sofort übergeben."

die ausstellung selbst war eigentlich ganz interessant: von handgenähten muschis (putzig) über körperabdrücke inklusive ejakulat, nahaufnahmen, handbemalten knetgummimodellen und den besagten videoaufnahmen war ein spektrum abgedeckt, welches nur auf den ersten blick einseitig war.
die fotos selbst fand ich persönlich zu detailliert und zu lieblos in ihrer art der darstellung. ganz sicher lassen sich intimste nahaufnahmen auch künstlerischer darstellen. die knallharte, gespreizte gynokologensicht war mir zu ...real. immerhin regte die ausstellung zu nicht enden wollenden diskussionen an.



(zum vergrößern bitte anklicken)
-einen eintrag vor
 
-einen eintrag zurück