jemand
hatte die zeit angehalten. nein, ich sollte meine worte vorsichtiger
wählen, damit jemand verstehen oder vielleicht nachvollziehen
kann, was hier soeben geschieht. ein strudel aus nächten,
vergnügen, geschwindigkeit und geschwindigkeit hatte mich
seit wochen mitgerissen. 100 parties in 12 städten in 15
tagen hatten mich die orientierung in zeit und raum verlieren
lassen. ich hatte genug vertrauen zu meiner bande, um mich einfach
treiben zu lassen. nach außen hin...
aus irgendeinem grund hatten die vorbeirasenden bilder plötzlich
innegehalten, und sich nach einer minimalen orientierung schließlich
auf einer festen position verankert. wie auch immer sich fantasien
irgendwo festkrallen können...
langsam verblassten sie, und ich schloss kurz die augen. mit einem
tiefen atemzug durch die nase öffnete ich meine augen wieder.
flupp.
irritiert drehte ich den kopf nach links. genau dieses geräusch
hatte ich vernommen, bevor jemand - oder ich? - auf die stop-taste
dieser nacht gedrückt hatte.
flupp.
ich saß auf der rückbank einer parkenden mercedes-limousine.
die trennscheibe zum fahrer war geschlossen. ich konnte mein spiegelbild
in dem dunklen material gut erkennen. ich sah genauer hin. mein
gesicht schaute leicht irritiert zurück. genau, was ich erwartet
hatte. langsam holte ich ein weiteres mal tief luft, dann öffnete
ich die tür. ein schwall eiseskälte verschlug mir den
atem, und ich schlug die tür sofort wieder zu. draußen
lauerte dunkelheit. und eiskalte, nicht im mindesten wohlriechende
winterluft. ich sah mich in dem wagen um. ein mantel lag mir gegenüber
auf dem sitz. ich konnte ihn fast erreichen, aber wenige zentimeter
fehlten. vorsichtig ließ ich mich auf meine knie rutschen
und beugte mich zu ihm vor. die fingerspitzen meiner linken hand
berührten vorsichtig das edel wirkende material. hmm! ein
wunderbares stück, und mit einem weichen pelz gefüttert.
dezent und edel und eindeutig wohlriechend. und viel zu groß,
aber das war mir recht. mit einem zufriedenen seufzer wickelte
ich mich in das kleidungsstück, und öffnete erneut die
Tür.
von
einem hügel blickte ich auf eine hellerleuchtete stadt. eine
stadt... in der ferne sah ich den dunklen ozean. eine dünne
mondsichel versuchte, die szene ins kitschige zu ziehen, aber
es gelang ihr nicht ganz.
flupp.
fortsetzung
folgt.