ein
weiterer morgen vergeht ohne die weckdienste des trampelkindes.
verirrte, vorwitzige sonnenstrahlen kitzeln mich um neun wach.
technisch ist es unmöglich, dass die sonne vor elf in mein
schlafzimmer scheint - jemand auf der anderen seite des parkes
muss mich mit seinem fenster geblendet habe. sobald die bäume
grün sind, wird das nicht mehr passieren.
mein telefon ist auf lautlos gestellt, bezahlte arbeit ist heute
keine option.
zum frühstück erwarb ich duftende, chemiebehandelte
erdbeeren aus marokko:
schlau
lesen verdirbt den appetit. ich will gar nicht wissen, wie die
zulässigen höchstgrenzen für das insektizid methomyl
in deutschland sind und was dieses gift mit meinem körper
anstellen kann. ich ertränke es einfach mit vanillejoghurt.
globale
warnung: durch den exzessiven gebrauch von ikea-stumpenkerzen
werden fenster von innen so dreckig, dass selbst der vierte putzgang
keine sauberen tücher hinterlässt. ich bin entsetzt
und gelobe, ab heute nur noch teelichte zu benutzen. die rußen
angeblich nicht.
schickt
bitte schnell einen arzt: familie abdul-kader (aka fam. jalla)
hat soeben einen deutschsprachigen repräsentanten geschickt:
ich möge während der mittagsruhe nicht putzen, sie fühlen
sich gestört.
ich glaube nicht, dass ich in den nächsten 10 stunden aufhören
kann, schallend zu lachen. mir schmerzt der bauch, meine wangenmuskeln
versagen gleich und mein logischer verstand verbietet mir, dieses
gespräch zu verarbeiten. muss ich extra erwähnen, dass
ich zu keiner antwort fähig war, sondern nur lachend langsam
die tür schloss?
zwischen
meinen sprossenfenstern fand ich eine kolonie von marienkäfern.
ungefähr 30 lebten noch, noch einmal so viele sind den fensterbewegungen
zum opfer gefallen. massaker oder glücksfund?