um
drei uhr war ich zurück im schutz der höhle. geschickt
überlistete ich eine alkoholkontrolle kurz hinter der oberbaumbrücke
(indem ich weder getrunken hatte noch gestoppt wurde), ließ
mich auch nicht von den spiegelglatten straßen aufs glatteis
führen und schüttele jetzt noch innerlich den kopf über
die unglaublichen anbiederungsversuche der graumelierten herren
im luxo zu sehr später stunde: "was machst du, wenn
du nicht hier arbeitest?" fragte der erste. ich lächelte
nur. "studentin im dritten semester, medienwissenschaften"
versuchte es der zweite. bevor der dritte es noch schlimmer machen
konnte, warnte ich ihn. "der grat zwischen akzeptablen komplimenten
und plumper anbiederei ist mehr als schmal. ich bin jetzt sehr,
sehr gespannt.". sein mund klappte wieder zu und sie verabschiedeten
sich schnell. leider werde ich sie wohl wiedersehen, denn der
dritte im bunde verlor bei seiner flucht seine kreditkarte.
der
versuch, an der spree spazieren zu gehen wurde durch eine arktische
kaltfront verhindert. strahlender sonnenschein, schneidender ostwind,
der alle kleiderschichten problemlos durchdrang - wir schafften
es gerade noch zum ersten glühweinstand. dort gefror uns
der glühwein im becher und wir nahmen dies als zeichen, nach
unserer heimkehr nicht mehr die tür der höhle zu öffnen.
bewaffnet mit allen vorhandenen decken und der kaminfeuer-dvd
verbrachten wir den rest des tages in kuscheliger abgeschiedenheit.
auch schön!